Im März 2014 ergab sich die Möglichkeit zur Übernahme zweier besonderer Fahrzeuge unserer Spurweite, zwei Mühlhäuser Kipper 2/500 ex. Ziegelei Duderstadt. Diese wollen wir ein wenig genauer präsentieren, da sie besonders interessant sind.
Unsere Feldbahnfreunde aus Hildesheim inserierten beide Wagen, da sie dort lange Zeit nicht zum Einsatz kommen konnten und die Sammlung zudem zwischenzeitlich um identische Fahrzeuge der Spurweite 600mm ergänzt wurde. Erfreulicherweise wurde unser Wunsch, beide Wagen sehr gern zu übernehmen, von Vater Werner und Sohn Andreas Voss sofort erhört und so konnten wir kurz darauf die Fahrzeuge im März 2014 zu uns nach Sachsen überführen. Dafür ein herzliches Dankeschön!
Bei uns sind sie nun zwar nicht ganz typisch für die Region, jedoch sehr gut passend zu unserem Sammlungskonzept von Fahrzeugen ehemaliger Ziegeleien - bevorzugt auf Spurweite 500mm rollend - betriebsfähig eingereiht. Die Bauart der Fahrzeuge ist zudem eine sehr wertvolle Erweiterung unseres aktuellen Fahrzeugbestandes.
Der Transport war eine ordentliche Herausforderung, aber dennoch kein wirkliches Problem. Ein Bekannter opferte seinen freien Samstag und begleitete uns dankenswerter Weise mit passendem SUV und Trailer nach Hildesheim. Dank der von den Hildesheimern organisierten Ladehilfe (der allseits beliebte Containerabsetzer) war die Verladung in Windeseile erledigt. Nach ausreichender Ladungssicherung rollte die Fuhre gegen Mittag schon gen Sachsen, der schweren Ladung genügend Respekt zollend ein wenig langsamer als auf der Anreise. Die maximal zulässige Zuladung wurde nahezu ausgeschöpft. Danke an Alex und Falk, an Andreas und den "Kranfahrer"!
Die Fuhre enthielt die beiden Mühlhäuser Kipper, mittels Brenner leider ihrer Achsen und Puffer beraubt, und vier Bergbauachsen mit Losrädern in der Spurweite 600mm. Kurzum, alles was man benötigt um die Fahrzeuge in überschaubarer Zeit wieder auf die Gleise zu bringen.
Ein netter Briefkontakt zur noch heute im Feld- und Grubenbahnbereich tätigen Firma Mühlhäuser folgte, es konnten einige Informationen beschafft und der Ehrgeiz geweckt werden, die Wagen schnell wieder betriebsfähig in die Sammlung einzureihen.
Nachfolgend einige Fotos, die die Aktivitäten vom Zeitpunkt der Übernahme bis zur Wiederinbetriebnahme auf 500er Gleisen in Kurzform darstellen. Parallel zu einer anderen Großbaustelle (die Gmeinder 3657) dauerte dies ein halbes Jahr.
Die vorhandenen Bergbauachsen wurden auf Spurweite 500mm gekürzt und die Nachfertigung der Puffer erfolgte als Schweißkonstruktion anhand der originalen Ausführung. Die einzelnen Teile der Puffer wurden mittels Plasmaschnitt in die notwendige Form gebracht. Danke an unseren Freund T., der hierfür einige Freizeit aufgewendet hat!
Die Wagen werden wir nun vorerst so belassen und keine optische Aufarbeitung vornehmen. Sie gefallen uns einfach so wie sie sind!