Ns1 "247218" - Aufarbeitung

Der (vorerst ;-) letzte Neuzugang im Loksektor ist betriebsfähig, trotzdem wird die Lok in der Werkstatt noch einmal unter die Lupe genommen. Optisch ist keine Aufarbeitung geplant, technisch ist noch die ein oder andere Kleinigkeit zu tun bevor sie in den Lokschuppen einziehen darf. So ist mindestens die hintere Achse zu überarbeiten da die Laufflächen stark in Mitleidenschaft gezogen sind. Auch Ölwechsel und eine Überarbeitung der Kühlwasserablasshähne stehen auf jeden Fall auf dem Plan. Mal sehen was sonst noch auffällt...

eigentlich betriebsfähig...
...und gut beschildert
Anfang April 2010 wurde die Lok ihrer Achsen beraubt, die hintere Achse (die reichlich verschlissen ist) wird durch eine Neue ersetzt die noch im Bestand vorhanden ist. Die alte Achse wird eingelagert und bei passender Gelegenheit mit einer anderen Achse zusammen zur Aufarbeitung gegeben. Die Maße sind mit der vorderen Achse nahezu identisch, vermutlich wurde also die Vorderachse auch nach Einstellung des Betriebes in Hartmannsdorf bzw. kurz davor getauscht. Die Kettenräder sind teilweise auch in sehr gutem bzw. brauchbarem Zustand und verbleiben in der Lok.

Bei dieser Gelegenheit werden auch gleich die Stehbolzen zwischen Rad und Federn gereinigt bzw. wo notwendig ausgetauscht um eine entsprechende Leichtgängigkeit herzustellen.

Das Getriebe wurde kurz gelüftet, die Kupplungsbeläge sehen noch sehr gut aus - dürften aufgrund des kaum zu erkennenden Abnutzungsgrades auch noch relativ "neu" sein. Der obligatorische Ölwechsel an Motor und Getriebe folgt aber noch in Kürze...

Ein Ablass- und der Kraftstoffhahn sind ausgebaut und warten auf Ersatz, zu retten sind sie leider nicht da tiefe Korrosionsspuren vorhanden sind.

2.4.10
  • Ölwechsel Motor (ca. 4 Liter,  in der Ölwanne stand der Schlamm ca. 3cm hoch!), Ölsieb gründlich ausgewaschen

  • Ölwechsel Getriebe (ca. 4,5 Liter, eine Mischung aus Öl und Wasser wurde abgelassen)

  • Fertigung neuer Stehbolzen für die Achslager bzw. Tragfedern

  • neue Bremsklötzer vorbereitet, gebohrt (da wie bei Ns1 typisch sehr ungleichmäßig abgenutzt)

  • Ablasshahn und Kraftstoffhahn getauscht, Kupferdichtringe ersetzt

  • Kühlwasser aufgefüllt - allerdings ist der Kühler leider nicht mehr 100%ig dicht, auch die Wasserpumpe tropft noch

  • Achslager auf Austauschachse gezogen, eines der beiden Kettenräder montiert

  • Probelauf des Motors, nach dem Ölwechsel und Entlüftung aller Leitungen gar nicht so schlecht (wenn auch nicht so geschmeidig wie der Motor der 247420)

3.4.10

  • Kettenräder montiert

  • Lok eingeachst

  • Bremsklötzer montiert

12.4./15.4.10

  • Ketten montiert

  • Bolzen für Bremsgestänge neu angefertigt

  • Kraftstofffilter bestellt

Da das Wasser aus Kühler und Wasserpumpe doch zwischenzeitlich sehr schnell die Lok auf verschlungenen Wegen verlies, wurde beides ausgebaut. Der Kühler geht zum entsprechenden Fachmann und soll repariert werden, die Wasserpumpe ist vermutlich noch die erste und ziemlich am Ende. Lager ausgeschlagen, Dichtungen kaputt, Welle eingelaufen, teilweise schon richtig die Substanz des Gehäuses angegangen. Mal sehen welche Lösung sich hier findet...

19.4.10

Der Kühler liegt beim Kühlerservice des Vertrauens, die Wasserpumpe ist als AT-Ersatzteil bestellt. Mal sehen ob wir damit dem flüchtenden Wasser den Garaus machen können. Der Kraftstofffilter wurde so nebenbei auch noch getauscht...

25.4.10

Die AT-Wasserpumpe ist eingetroffen und montiert, zuvor wurde noch ein interessanter Rest Rost (evtl. mit Metall) aus dem Motor mit Fingerfertigkeit und Hilfsmitteln entfernt (damit er nicht in den Kühlwasserkreislauf im Motorblock abstürzt). Könnte ein Teil des Anschlussstutzens der alten Pumpe gewesen sein... Nun fehlt noch der Kühler... Um die Schläuche authentisch zu befestigen wurden noch ein Schlauchklemmenbausatz aus der DDR "geschossen".

7.-9.5.10

Aus der kleinen Kühlerreparatur ist doch eine größere Aktion geworden. Es waren nicht nur die Lötstellen am Wasserkasten unten defekt, auch das Netz musste getauscht werden. Am 7.5. kam dann der Anruf, das der Kühler nun wieder abgeholt werden kann. Der Einbau erfolgte gleich am Tag darauf, zusätzlich wurden noch die Kühlwasserschlauchstücken zwischen den Rohren und dem Motor bzw. Kühler getauscht und mit "historischen" Schlauchklemmen neu befestigt. Danach Wasser aufgefüllt und Probelauf. Leider tropft die Pumpe noch, das dürfte sich aber nach einiger Zeit geben wenn sich die Dichtscheiben eingeschliffen haben. Nun muss noch auf der Grube die Bremsanlage eingebaut und eingestellt werden und auch das spannen der Ketten steht noch an.

die "Neue"
schick - wie neu, wenn auch nicht sooo günstig
alles wieder montiert, der Umzug kann nun erfolgen
Mitte Mai 2010

Die lange Standzeit hat den Dichtungen der Laufbüchse offenbar nicht gut getan, nach den ersten Betriebsstunden gesellte sich Kühlwasser zum neuen Motoröl. Also kurzum Umzug der Lok in die Werkstatt, die Dichtungen wurden bestellt und der Motor wartet auf die Reparatur. Der Zylinderkopf ist bereits demontiert, als nächstes ist der Kolben an der Reihe.

Ende Mai2010

Der Ausbau des Kolbens brachte leider ein weiteres Problem zu Tage, das Pleuellager ist offenbar heißgelaufen und hat sich im Pleuelauge selber gedreht. Das ist wenig positiv, an einer Lösung forschen wir. Ursache ist vermutlich der von mir entfernte uralte Ölschlamm, der sicher sehr lange Zeit eine ordentliche Versorgung mit Öl verhindert hat. Die Pumpe dürfte kaum mehr Öl angesaugt haben, denn der Filter war bis zur Oberkante im Schlamm versunken.

das Pleuellager - Opfer einer Hitzewelle
das Pleuelauge - hier hat sich das Lager gedreht, der Stift zur Fixierung der Lagerschalen ist atomisiert
der Zapfen der Kurbelwelle sieht noch einigermaßen ordentlich aus
4.6.2010

Um den Zapfen der Kurbelwelle und die Reparatur des Pleuels bzw. Pleuellagers zu prüfen, wurde der Motor kurzerhand mal ausgebaut und in unsere 1NVD14-Werkstatt des Vertrauens gebracht. Nun wird sich zeigen, mit welchem Aufwand der Motor in einen ordentlichen Zustand gebracht werden kann.

29.7.2010

Die Lok wurde wieder in den Lokschuppen umgesetzt. Der Motor ist in den letzten Wochen repariert worden, es mussten so einige Dinge daran getan werden.

  • ziehen der Laufbüchse, Tausch Fußdichtung (das war ja eigentlich der Stein des Anstoßes)

Daraus ergaben sich dann weitere Aktionen, die das Budget etwas strapaziert haben.

  • Ventile eingeschliffen

  • Kurbelwelle ausbauen, vermessen und schleifen

  • neue Kolbenringe/ Ölabstreifringe

  • Pleuellager erneuert und eingepasst, Reparatur Pleuelauge

Der Motor läuft nun wieder recht ordentlich, Kühlwasser ist bis jetzt dort wo es hingehört - im Kühlkreislauf. Ganz ohne Feinstaubproduktion bei Belastung läuft er leider noch nicht. Bleibt zu hoffen, das der Motor nun weitere Jahrzehnte seine Arbeit verrichtet. Die Belastung ist nun auch erheblich geringer - versprochen. Wir sind ja schließlich nicht im Torf... ;-)

     
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