Hawe - Aufarbeitung | |
Der Zustand des Hawe ist traurig, die Metallteile sind tlw. durchgerostet
und müssen ersetzt oder neu angefertigt werden. Die Elektrik ist ein Fall
für den Schrott, ob davon noch Teile zu retten sind ist aktuell zu
bezweifeln. Da der obere Rahmen durchgerostet ist, wurde der Hawe für den Transport gekürzt und zu Hause provisorisch wieder verschweißt. Die Wiederherstellung der Betriebsfähigkeit dürfte einmal mehr eine Herausforderung werden, aber nach den zahlreichen anderen Restaurationen kann uns das keine Angst mehr machen. Immerhin: Der Hauptrahmen und die Achsen sind gut, der Rest der Stahlarbeiten sind überschaubar und relativ einfach umzusetzen. Nur die Elektrik wird ein Neubau, da ist vermutlich nichts mehr zu verwenden... |
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wieder in voller Länge - mit 3,60m ein ziemlich langes Fahrzeug | |
goldener Oktober - auch für den Hawe, er stand endlich wieder unter einem Dach | |
Gleich zu Beginn des Jahres 2017 wurde losgelegt und mit der Restauration des Hawe begonnen. Am 7.1. wurde er kurzerhand in die Werkstatt umgelagert da die Gmeinder bis auf Kleinigkeiten fertig war und die BN30R als nächstes Projekt noch etwas warten sollte. Die erste Bestandsaufnahme war damals bei der Abholung ja schon ernüchternd, Elektrik Schrott und der obere Rahmen ebenfalls. Auch am Hauptrahmen gab es diverse Träger die aufgrund des Rostfraßes keinen Bestand haben werden. So wurde geflext und gereinigt und der Hawe restlos zerlegt - und schon erste durchgerostete Träger entfernt. Da der Aufbau der schlicht ist, wurde sehr viel geschafft bis zum Nachmittag. Der obere Rahmen wird komplett neu entstehen, der untere Rahmen inkl. Führerstand wird weitestgehend übernommen und "repariert". Größtes Highlight: Im Zuge der Entkernung des Hawe musste natürlich alles raus - auch der Motor. Er wurde grob gereinigt und drehte erstaunlich leicht - Gund genug ihn auch unter Spannung zu testen. Er läuft!!! Damit ist das vermeintlich größe Problem schon einmal abgehakt. Auch die (in schlechtem Zustand befindlichen) Schaltrelais schalten noch durch, ob diese aber im Triebwagen verbleiben sehen wir später. Dank Michael Staats aus den Niederlanden bekamen wir eine Skizze des Schaltplanes, schlicht - aber einige anfängliche Rätsel sind damit natürlich sofort gelöst. |
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nicht sehr umfangreich - aber denoch ein ordentlicher Aufgabenvorrat | |
gut erkennbar der durchgerostete obere Rahmen | |
die Antriebseinheit: Motor und Welle mit Kettenrädern | |
am Nachmittag restlos zerlegt - aber guten Mutes | |
Am 4.& 5.3. ging es weiter mit der Restauration. Der obere Rahmen das Hawe entstand aus neuen Kastenprofilen, die Querträger und die Halter für das Ladegerät wurden immerhin übernommen - alles andere war Schrott. Auch der untere Rahmen hatte zwei massive Schadstellen, diese wurden herausgetrennt und durch neue U-Profile ersetzt. Als nächstes folgt dann der Führerstand... | |
der obere Rahmen wird angepasst | |
fertig | |
der Hauptrahmen erhielt eine neue Rahmenwange | |
Am 11.3. wurde der obere Rahmen fertiggestellt und auch gleich grundiert.
Auch am unteren Rahmen geht es der Fertigstellung entgegen, der
Führerstand wurde zum Teil neu angefertigt. Es wurde aber immer versucht
möglichst Teile der Originalsubstanz zu übernehmen. Als nächstes folgt dann die Entrostung des unteren Rahmens... |
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der obere Rahmen grundiert - er ist nun sehr gut zu erkennen | |
14 Tage später ging es weiter mit dem Hauptrahmen. Die Holzzuschnitte für
die Führerstandswand und das Batteriefach wurden beschafft. Dann folgte umfangreiches Entrosten (unter erstmaliger Verwendung von Rostumwandler an unzugänglichen Stellen), einige letzte Schweißarbeiten und Grundierung - das Resultat ist sehr zufriedenstellend wenn man sich die Ausgangssituation des Hawe vor Augen hält. Kurz darauf wurde dann auch die finale Lackierung begonnen, verwendet wird blau - idealerweise ist dafür ein hervorragend passender Restbestand der O&K M00 vorhanden. |
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fertig grundiert | |
und der Beginn der Endlackierung | |
Kein Aprilscherz - am 1.4. wurden die restlichen Teile wie Radsätze,
Bremse und einiges mehr überarbeitet und lackiert. Am Folgetag wurden dann die Rahmen verschraubt, eingeachst und die Rollenketten angepasst. Auch der Elektromotor wurde eingebaut und die reparierte (und einzige) Motorbremse wird nun auch wieder ihr Funktion erfüllen. So langsam sieht der Hawe wieder aus als wäre er gerade vom Band in den Niederlanden gelaufen... |
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die Antriebseinheit - Motor mit Bremse und die Rollenketten | |
gute Fortschritte | |
Am 8.4. wurden weitere Arbeiten am Hawe vorgenommen, so wurden
beispielsweise die Scharniere für die Ladefläche angebracht und dann
kurzentschlossen die Elektrik eingebaut. Dank des Schaltplanes von Michael
Staats und vielen noch vorhandenen originalen Kabeln konnte gegen 18Uhr
der Probelauf erfolgen - aufgebockt zwar, aber völlig problemlos. Einige
Restarbeiten folgen noch, aber der Hawe geht mit großen Schritten der
Fertigstellung entgegen - nein er rollt... ein kurzes Video vom Testlauf bitte hier klicken |
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die Magnetschalter für die beiden Fahrstufen bzw. Fahrtrichtung | |
Schaltuhr und Kabel sind aber nur noch Attrappe | |
Am 9.4.17 rollte der Hawe erstmalig nach der Restauration wieder aus eigener Kraft über Feldbahngleise.
Die Probefahrten liefen zur vollsten Zufriedenheit, bis auf ein
paar kleine Restarbeiten ist der Hawe fertig! Danke an Falk für die Unterstützung bei der Restauration! Hier eines der Videos von den ersten Probefahrten: hier klicken |
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Am 13.5.2017 erfolgte die Fertigstellung des Hawe. Natürlich musste auch die Tragfähigkeit der Ladefläche ausprobiert werden. ;-) Nachdem Akkus und Siebdruckplatte nebst einiger weiterer Kleinigkeiten geliefert wurden, konnte an diesem Tag alles fertiggestellt und anschließend dann auf der Strecke ausgiebig probegefahren werden. |