Gmeinder
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Aufarbeitung
Praktischerweise sind einige originale Teile als Nachbauvorlage für die 3657 zu verwenden, so das der Neubau leichter von der Hand geht. Dafür pendele ich regelmäßig mit Teilen oder dem Zollstock zwischen beiden Loks... Es ist aber nicht so, das gar nichts Positives passiert an unserer "Grauen". Primär geht es zwar momentan um die Aufarbeitung der 3657, nichts desto trotz gehen kleine Dinge auch an dieser Lok weiter. So wurde zwischenzeitlich beispielsweise ein neuer Schildersatz organisiert und ein neuer Kühler ist als Nachbau bei unserem Kühlerservice des Vertrauens in Arbeit. Das von einem der Vorbesitzer freihändig in die Front "gebratene" Loch zum aufschrauben des Kühlerdeckels (welches wohl primär aus Bequemlichkeit oder für kleine Menschen hinein gezaubert wurde) wurde verschlossen und verschliffen. Anschließend gab´s einen Satz Bohrungen für das "Gmeinder"-Schild, welches nun schon mal behelfsmäßig am neuen Platz hängt. Der vierte fehlende Einstiegsgriff entstand ebenfalls so ganz nebenbei. Alles andere muss nun erstmal warten, bis ihre jüngere Schwester fertig und der Platz in der Werkstatt frei geworden ist. Im Februar 2014 konnte ein neu angefertigter Kühler abgeholt werden. Nun sind auch an dieser Lok nahezu alle Zutaten vollzählig. Auch die Sitzkiste wurde im Frühjahr bereits neu gebaut... |
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1.3.14 - der neue Kühler steht bereit | |
Ende Oktober 2014 zog die Lok in die Werkstatt um und wurde kurz darauf schon teilweise demontiert. Die Basis sieht recht gut aus, bislang fehlen keine entscheidenden Teile und auch der technische Zustand der Lok ist für das Alter gar nicht so schlecht... | |
1.11.14 - die Blechteile sind demontiert | |
Im Januar 2015 wurde dann der Motor und das Getriebe demontiert. Dazu
mussten die Ketten abgebaut werden, im Vergleich zur anderen Gmeinder
war dies ein Kinderspiel. Sowohl am Motor als auch am Getriebe werden
umfangreiche Arbeiten erfolgen, der erste Plan (alles nahezu so zu
belassen) ist hinfällig. Damit wäre sonst auf Dauer nicht mit einem guten
Gefühl zu rechnen... Am 11.1. war der Rahmen soweit von allen Teilen befreit und wartet auf die Reparaturen der Stirnwangen und Grundreinigung. Alle Teile wurden demontiert, ein Achsstellbolzen ist defekt und auch sonst zeigt sich, das Gmeinderloks immer wieder kleine (und leider nicht immer positive) Überraschungen bereithalten.... |
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der Rahmen von allen Teilen befreit | |
bisher noch nicht gesehen - zwei massive Ballastgewichte unter dem Führerstand | |
die Achsen sind in gutem Zustand | |
Am 8.2.15 wurde wieder einiges an der Lok getan. Dank der Unterstützung
eines guten Freundes ging es den fehlenden Rahmenecken an den Kragen.
Aus 20er Stahl wurden nach einigen Schleif-, Brenn und Schweißarbeiten
sowohl die Front als auch die Rückseite des Rahmens wieder in den
Urzustand versetzt. Desweiteren wurden letzte Arbeiten getätigt und
neben dem Rahmen noch weitere Teile zum Sandstrahlen vorbereitet. Das defekte Lagergehäuse der Vorderachse wurde nach einem Entspannungskäffchen auch gleich noch mit dem großen Abzieher demontiert.... |
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oben gut zu erkennen - der Rahmen ist wieder komplett | |
Ende Februar sind die ersten Teile aus der Sandstrahlerei zurück. Ein vernünftiges Preisangebot hielt mich diesmal davon ab, selber zu strahlen und zu grundieren. Der Rahmen kann nun in Kürze lackiert werden, die Gewinde der Achsführungen sind vorher jedoch noch zu überarbeiten... Auch große Teile der Bremsanlage, der Boden des Führerstandes und die 4 Gewichte sind bereits fertig zum lackieren. | |
Anfang März ging es an die Blecharbeiten, dank der Unterstützung eines
guten Freundes konnten die entscheidenden Richt- und Schweißarbeiten an
einem Tag erledigt werden. Kurz darauf verschwand die ganze Palette
Teile in der Strahlerei... Auch der Motor ist derzeit auf Reisen, unser
Motorenmann des Vertrauens kennt sich mit dem Kaelble F125e seit der
"Neubau"-Gmeinder ja gut aus... Die gebrochene Tragfeder ist im Federnwerk in Staßfurt zur Reparatur. Einige Tage später wurden die Stellbolzen der Achslagerführungen überarbeitet bzw. zur Nachfertigung beauftragt. |
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die Blechteile frisch gestrahlt und grundiert zurück | |
Die Blechteile sind nach
dem sandstrahlen nur noch zu lackieren. Die Beulen und
Verformungen die jetzt noch vorhanden sind, werden so belassen. Der Charakter der Lok soll auch in diesem Fall trotz
notwendiger Aufarbeitung möglichst erhalten bleiben und die deutlichen Spuren der Geschichte
dokumentieren... Ende März wurde das reparierte Federpaket und zwei nachgefertigte Stellbolzen für die Achsen in Empfang genommen. Einige Stunden wurden dazu verwendet, die Gewinde für die Achsstellbolzen im Rahmen zu überarbeiten. Eine reichlich undankbare - aber notwendige Aufgabe... |
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"reparierte Variante" im Bild links, rechts die beiden neuen Stellbolzen | |
Am 11.&12.4. wurden zahlreiche Kleinteile der Bremsanlage gereinigt und
grundiert, die Achsen wurden mit dem Dampfstrahler geputzt und die
Gleitbahnen für die Achslager wurden überarbeitet bzw. in zwei Fällen
mangels Original aus Flachstahl nachgefertigt. Die drei Tragfedern, die in Ordnung waren, wurden gründlich gereinigt und mit Öl bzw. Konservierungsmittel behandelt. Ab Mitte April wurde das defekte Achslagergehäuse geschweißt und mittels kleiner Änderung der Deckelverschraubung zusätzlich stabilisiert. Nach Einbau eines neuen Dichtfilzes und einer Grundreinigung der Lager wurde alles montiert und grundiert. Anschließend kam das Lagergehäuse wieder an seinen Platz an der Achse. Bremsteile wurden überarbeitet etc., kurzum einige Kleinigkeiten wurden erledigt. Die erste Lackschicht wurde am Rahmen und an einigen Blechteilen aufgebracht. Der Motor erhält in den nächsten Monaten einen neuen Kolben, zudem gab es deutliche Laufspuren in der Laufbüchse die ein (mehrfaches?) Honen unbedingt erforderlich machen. |
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die fertigen Federn und die erstmalig lackierten Blechteile | |
Ende Mai wurden mit Hilfe eines guten Freundes zahlreiche Kleinteile und
die anderen Achslager überarbeitet, als nächster Schritt folgt dann das
einachsen und die Montage der Bremsanlage und Puffer/Gewichte. Zudem
wurde die zweite Lackschicht auf Rahmen und die großen Blechteile der
Aufbauten aufgebracht. Das Getriebe wartet nun als nächstes auf die Aufarbeitung, auch da wartet vermutlich ziemlich viel Arbeit... Am 31.5. ging es einen größeren Schritt weiter. Das letzte Achslager wurde montiert, die Achs-Stellbolzen eingeschraubt und die Lok eingeachst. Anschließend kamen die Ballastgewichte und die Puffer wieder an ihre angestammten Plätze. Der Einbau der Bremsanlage hat auch begonnen... |
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am Abend zeigt sich der Rahmen wieder rollbereit | |
Die Bremsanlage wurde am 16.6. weiter komplettiert, die Bremswellen
wurden eingehängt und die Bremsklötze montiert... Im Juli und August wurde am Getriebe weitergearbeitet und erste defekte Teile festgestellt. Das bisher Gesichtete dürfte bis jetzt jedoch kein ernsthaftes Problem darstellen... Der Wartungszustand dieser Lok ist jedoch traurig, fraglich nur in welcher Zeitepoche stellenweise so oberflächlich "geflickt" wurde - war es Not oder Unlust? |
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im Juli und August geht es dem Getriebe an den Kragen | |
Im August tat sich nicht viel Neues, da alle Kraft in das alljährliche Hoffest gesteckt wurde. Einige neue Lager wurden aber montiert und Simmeringe am Getriebe ersetzt und der Motor kehrte mit neuem Kolben zurück und wartet auf den Einbau in die Lok. | |
erste neue Lager wurden eingebaut | |
der Kaelble F125 tut wieder seinen Dienst - ein wichter Meilenstein | |
Im September wurde das Getriebe komplett zerlegt, gereingt und zum Teil neu montiert inkl. sorgfältiger Abdichtung, denn aus Fehlern bei der ersten Gmeinderrestauration lernt man. Es fehlt nun nur noch der hintere Getriebeträger - das passende Winkeleisen wurde aber schon beschafft. Danke an Falk! | |
Ein weiteres Wochenende am 10.&11.10.15 wurde dazu genutzt, das Getriebe
weiter zu komplettieren. Der hintere Träger war neu anzupassen und alles
bei aufgesetztem Motor genau auf dem Fahrgestell auszurichten bevor die
Bohrungen eingebracht werden konnten. Mittels Unterlagsblechen und
einigen Anpassungen sitzt das Getriebe nun wieder korrekt auf dem Rahmen
- ganz im Gegensatz zum Übernahmezustand. Dabei ist wieder einmal zu bemerken, das Feldbahnloks eben auch nicht aus Präzisionsbaugruppen bestehen sondern wirklich jedes Teil separat anzupassen ist auf die jeweiligen Gegebenheiten. Von einer Symetrie irgendwelcher Bohrungen oder rechten Winkeln sollte man also nicht unbedingt ausgehen, wenn man etwas nachfertigen möchte. Das Ausrücklager bereitet aufgrund des ziemlich üblen Zustands noch etwas Kopfzerbrechen, aber auch da ist gemeinsam mit einem Feldbahnfreund ein Lösungsplan aufgestellt. Die ersten Ölkannen wurden im Getriebekasten entleert, die Dichtheitsprüfung des unteren Kastens inkl. der Abtriebswelle ist in Ordnung. Die Schaltkulissen waren zuvor falsch montiert, das zeigt wieder das wirklich jedes Teil bei einer Restauration auch angefasst und ggf. überarbeitet werden sollte. Ein kleiner Fehler in der technischen Zeichnung brachte mich kurz zum schwitzen, aber hielt letztlich nur 10min auf. |
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das Lager der Eingangswelle wurde ersetzt | |
das ausrichten das Getriebes zum Motor war ziemlich langwierig bis das Ergebnis wirklich zufrieden stellte | |
die Kupplung wurde zerlegt, gereinigt und neu montiert | |
der obere Getriebekasten inkl. der Schaltkulissen wurde montiert | |
Im November blieb wenig Zeit für die Gmeinder. Das Getriebe wurde
fertiggestellt, wartet nun noch auf das Ausrücklager. Zahlreiche
kleinere Arbeiten folgten noch, immer wieder stieß ich dabei auf die
lustlose Reparatur irgendwelcher Vorgänger. So muss fast jedes Teil
überarbeitet werden, und sei es nur die Führungsbuchse der Anlasskurbel.
Diese war verkehrherum eingebaut und am Guß des Motorunterteils
festgebraten worden. Dies wurde alles rückgängig gemacht und sinnvoll
überarbeitet. Die Wasserpumpe ist zerlegt, auch hier bedarf es wieder zahlreicher Arbeiten wie beispielsweise des Tausches zweier Lager. Diese waren völlig ausgeschlagen, sehr gut zu erkennen am klapperigen Lüfterrad... |
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Im Dezember wurde die Wasserpumpe neu gelagert und montiert, im Januar folgte die Aufarbeitung des Ausrücklagers. | |
das neu ausgebuchste Ausrücklager | |
Eine Woche später - der Motor und das Getriebe wurden auf dem Rahmen montiert. Auch die Ketten sind aufgelegt und gespannt... | |
langsam wieder eine Lok... | |
Am 23.1.2016 wurde die Bremsanlage fertiggestellt, es waren zahlreiche Anpassungen nötig um die Lok wieder ordentlich bremsen zu können. Anschließend fanden die ersten Blechteile an ihren Platz... Danke Falk! | |
sieht gar nicht so schlecht aus... | |
Anfang März 2016 ging es weiter mit der Reinigung und Montage der Abgasanlage und Abgaspfeife, auch wurden alle Blechteile von innen in grau lackiert. Weitere kleine Details wurden fertiggestellt, nur der Tank macht noch Sorgen - hat einige Rostlöcher... | |
Bis Ende September 16 gab es kaum nennenswerte
Aktionen, zu viel anderes stand auf dem Plan. 25./26.9.16 wurden weitere
Dinge fertiggestellt, die Lok hat es nun nicht mehr lange bis zur
Fertigstellung. Eine der beiden Leitungen vom Kühlwasserkreislauf wurde neu angefertigt, die Sandkästen erhielten wieder Klappdeckel und die Rückenlehne ist abgeschliffen und lackiert auch wieder an ihrem Platz. Das Getriebe ist mit Öl befüllt und die Deko-Zugstange entstand nebenbei auch neu da nicht mehr vorhanden. Es fehlt leider noch der Tank, der auf Reparatur bzw. Neubau beim Fachmann wartet und ein paar Kleinigkeiten wie Kühlwasser-Ablasshähne. Anfang Oktober erfolgte die Montage der Motorhaube und vieler anderer Teile wie Sandksten etc. Langsam ist ein Ende der Aufarbeitung in Sicht... |
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langsam wieder eine Gmeinder erkennbar | |
Blick auf den Führerstand | |
die Abgaspfeife - ein schönes Detail an dieser Lok | |
Bis Mitte Dezember 2016 wurden noch einige Restarbeiten getätigt und die
Lok fast fertig, lediglich der Tank und die Probefahrt fehlen dann noch.
Eine damals nie vorhandene Rücklaufleitung von der Düse wurde neu
gebaut, die Klappen lackiert und montiert und zahlreiche Kleinigkeiten
umgesetzt. Der erste Eindruck war gut als die Lok damals zu uns gelangte, je mehr man sich aber damit beschäftigte umso größer wurde der Arbeitsvorrat. |
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fast fertig wartet sie auf die Probefahrt - und den Tank | |
am 7.10. wurde die Lok komplettiert - die Probefahrt steht bevor |