BN15R - Aufarbeitung | |||||||||||||
Juli 2003: Beginn der Rekonstruktion von "Felix" Wir wollen keine Zeit verlieren und haben mit dem Aufbau der kleineren tschechischen Lok begonnen. Es gibt zwar im Außenbereich der Feldbahnanlage noch reichlich zu tun, aber die Erfahrung für eine Lokaufarbeitung ist noch frisch - also dranbleiben....
Durch einige Inserate in der "Bauernzeitschrift" kamen Antworten, es wurden Motoren dieses Typs angeboten - alle sollen noch in der DDR generalüberholt und dann nicht mehr im Einsatz gewesen sein. Sollte sich unser Problem doch noch in absehbarer Zeit lösen lassen? Gekauft ist ein T172-Wrack in dem der komplette Motor steckt - hoffen wir das er keinen Motorschaden hatte - ansonsten dürfte wenigstens der Schrottpreis unsere Aufwände zum Teil decken. (Bagger am 11.11.03 zerlegt und zu uns überführt - Motor gesichert aber nicht geprüft...) Ergänzung 7.1.05: Motor des Baggers läuft, als Ersatz eingelagert! 13.9.03 Die Wände des Führerstandes wurden Ihrer 5 Farbschichten beraubt und mittels Drahtbürste und Flex fast bis aufs Blech abgeschliffen. Nun steht einer Lackierung der Blechteile nichts mehr im Wege...
17.9.03 An diesem Tag wechselte ein Motor 2NVD12,5SRL den Besitzer! Also hoffen wir das das Getriebe der Lok i.O. ist und wir in den nächsten Wochen den Motor einbauen und testen können. Eine Neuverkabelung der Lok muss aber erfolgen, die elektrische Anlage ist komplett verschwunden! Der bereits gekaufte Bagger mit Motor wird trotzdem übernommen und vielleicht rettet uns das ein oder andere Teil mal aus einer Verlegenheit. 20.9.03 Einige Schweißnähte an den Führerstandwänden mussten neu gezogen werden, Befestigungswinkel waren teilweise zerrostet und wurden durch neu angefertigte ersetzt. Beide Teile des Führerstandes sind nun bereit zum lackieren. Die Motorhaube muss am Scharnier noch einmal geändert werden, dies richtet sich aber nach der Höhe des noch einzubauenden Motors.... 22.9.03 Am Abend nach dem Ende meiner hauptberuflichen Tätigkeit ging es wieder im Blaumann zur Lok. Ergebnis: Motor ausgebaut, Schwungscheibe des alten demontiert (die Aufnahme des Mitnehmers für das Getriebe ist daran befestigt...
23.9. - ... Die nächsten Abende und Wochenenden... Die Lok liegt in stabiler Seitenlage und das Fahrgestell ist seiner Bremsen und Ballastgewichte, der vorderen Achse und einigen anderen Dingen beraubt worden. Eine Überarbeitung des Fahrwerkes ist aufgrund von Rost, Öl und Tonkrusten unumgänglich... Leider sind die Tragfedern gebrochen, ein Ersatz wird schwer zu beschaffen sein. Das Getriebe ist o.k., leichte Versuche die Lok mit der Hand über das Getriebe zu bewegen waren erfolgreich. Bremsklötzer sind zwar schon ausgebessert, sehen aber um einiges besser aus als in der BN30R und bleiben somit erhalten.
11.10.03 Die Lok ist von unten aufgearbeitet und mit Rostschutz behandelt. Einzig ein großes Ärgernis kam hinzu - mindestens ein Achslager ist defekt und die Achse ist in Mitleidenschaft gezogen worden. Circa 200gr Metallspäne vermischt mit Fett wurden aus dem Lager entfernt, dies war mal die Spannhülse... Hier muss eine passende Hülse her die den Achsstummel wieder auf das notwendige Maß bringt und das Radlager entsprechend führt. Die Federn wurden vorerst wieder eingesetzt, Ersatz wird gesucht... 17.10.03 Der Tag wurde genutzt um weiter mit der Entrostung fortzufahren. Das Bremsgestänge ist soweit vorbereitet und fertig zum Einbau. Die zweite Achse wurde durch unsere Werkstatt mittels aufschweißen und abdrehen wieder in Form gebracht und zwei neue Lager und passende Spannhülsen wurden beschafft und warten auf den Einbau. Der Handbremshebel wurde mit Verbindung zum Gestänge wurde neu lackiert und bereits montiert. 25.10.03 Die Achslager wurden getauscht, das Bremsgestänge wieder an der Lok montiert. Nun kann die Lok wieder auf die Räder gestellt werden....
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1.11.03 An diesem Wochenende wurde das Fahrgestell noch komplett grundiert und in der künftigen Farbe lackiert. Nun ist der Erfolg der teilweise sehr zermürbenden Tätigkeiten der letzten Wochen deutlich sichtbar! 6./8.11.03 Durch die Werkstattprofis wurde der Motor eingebaut. Dazu mussten neue Gummipuffer für den Übergang Motor/ Getriebe "geschnitzt" werden. Bestens dazu geeignet waren noch eiligst dazu gekaufte Rampenpuffer aus dem LKW-Zubehör die entsprechend bearbeitet hervorragend passen! Des weiteren wurde die Führerstandswand und die Motorhaube provisorisch aufgesetzt um notwendige Veränderungen feststellen zu können. Die Motorhaube ist wie befürchtet durch die Rahmenverlängerung und den Ersatzmotor sehr weit oben und sehr weit vor. Bedeutet zum Rahmen sind ca. 6-7cm Luft bei geschlossener Haube, zum Führerstand gar 15-20cm.
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Die erste Probefahrt rückt nun in die nähere Zukunft, wenn
auch nicht gleich morgen ist aber doch im Laufe der nächsten Wochen mit
einem Probelauf auf dem Gleisjoch in der Werkstatt zu rechnen..... 10.12.03 Die Blechteile wurden lackiert und bis auf den Luftfilter, die Elektrik und Kraftstoffleitungen ist die Maschine soweit fertig. Als Luftfilter wird mangels passendem Ersatz eines Ölbadfilters erstmal ein Trabi-Filter eingebaut - da wir keine staubigen Fahrten geplant haben sollte dies ausreichen... Die Blechteile wurden montiert, das Gasgestänge angepasst. Nun fehlen "nur" noch die Elektrik, die Anpassung des Luftfilters und ein neuer Sitz. Die Mühe hat sich gelohnt, wie wir finden... 29.1.04 Ein wichtiger Tag für unsere Lok "Felix" - und für uns. Nach der kompletten Neuverkabelung und der Komplettierung von Ansaug- und Kraftstoffanlage konnte heute der Motor gestartet werden und eine kurze "Fahrt" auf dem Gleisjoch erfolgen. Juni 2007 Die Leitung zum Öldruckmesser wurde neu abgedichtet bzw. stellenweise ersetzt. Das dauerte nicht lange, stand aber schon lange in der Liste der offenen Kleinarbeiten... Die Evolutfedern sind bei der Aufarbeitung nur übergangsweise eingesetzt worden, einige waren wie auch bei der BN30R gebrochen. Ersatz ist beschafft, sobald ein Platz in der Werkstatt frei ist (momentan stehen dort aber noch drei Loks) erfolgt der Austausch der Federn. 24.11.07 Das die Loks nicht mehr sonderlich neu sind, bemerkt man dadurch, dass stets kleine Überraschungen warten. Heute war eine Fehlersuche in der Einspritzpumpe angesagt. Nach einigen Stunden konnte die Fehlerursache lokalisiert werden - ein Ventil in der Handpumpe war verschmutzt. Dadurch entstand Unterdruck in der Pumpe, der den Motor nach kurzer Zeit zum Stillstand brachte. Schnell gereinigt und alles wieder zusammengebaut und schon lief der Motor wieder wie eine Nähmaschine.... Nach knapp fünf Jahren ist es an der Zeit die Lok mal wieder genauer unter die Lupe zu nehmen - so erfolgte der Umzug in die Werkstatt im Austausch gegen die GeKo-Ns1. Die Liste der Aufgaben lautet:
26./28.9.2008 Die Wartungsarbeiten haben sofort begonnen! Die Federn wurden getauscht, an Motor und Getriebe erfolgte ein Ölwechsel. Das Getriebe wurde geöffnet, die Kupplung minimal durch Drehung der Schaltkulisse nachgestellt. Leider ohne Erfolg, der erste Gang kuppelt dadurch zwar etwas besser dafür ist der zweite Gang nicht mehr zu benutzen. Die Kupplungsbeläge müssen irgendwann ersetzt werden. |
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die Lok in der Werkstatt, das Getriebe ist geöffnet | |||||||||||||
Blick auf die Welle mit den beiden Kupplungsglocken | |||||||||||||
die Reste der alten Tragfedern sind Schrott! | |||||||||||||
2.10.2008 Nachdem beim Ausbau der Ketten festgestellt werden musste, dass es sich nicht um richtige Rollenketten sondern um Buchsenketten handelt, wurden kurzerhand neue Rollenketten 28B-1 bestellt (1 3/4"). Dies wurden innerhalb eines Tages geliefert und warten auf den Einbau... Bei der letzten Reparatur im Pfannsteinwerk wurden damals offenbar Buchsenketten eingesetzt und mit den vorhandenen Rollenverbindungsgliedern zusammengesetzt. Das erklärt das schlagen der Ketten da die etwas dickeren Rollen bei jeder Umdrehung auf die Kettenräder aufliefen. Nach dem Einbau der Tragfedern mussten die Führungsbolzen in leicht geänderter Form neu angefertigt werden, da die Tragkraft doch etwas gering war und die Lok (vor allem durch den schwereren Motor) etwas zu tief saß. Danach wurden die Ketten eingebaut (hoch lebe LKM mit der Ns1 - dort ist dies dagegen ein Kindergeburtstag!), alleine eine Geduldsaufgabe die letztlich auch zu einem ordentlichen Muskelkater geführt hat. Ein Grund mehr eine Untersuchungsgrube zu bauen denn einige Tätigkeiten hätten sich möglicherweise von unten etwas besser erledigen lassen. Anschließend erfolgte das Spannen der Ketten und das Einstellen der Bremsen - ein kurzer aber erfolgreicher Probelauf lies den Tag dann aber dennoch mit Zufriedenheit ausklingen. Dank der Unterstützung von Matthias Richter ist die BN15R nun wieder betriebsbereit. Die Kupplung konnte überholt werden... |
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8.10.2010 Nach langer Zeit wurde mal wieder etwas für die Gesundheit der BN15R getan, sie bekam neue Einspritzdüsen vom Typ SD2-Z45 spendiert. Dank eines Bekannten wurden sie gleich entsprechend eingestellt und abgedrückt, nun läuft die Lok wieder rund und die Feinstaubwolke ist auf ein erträgliches Maß gesunken. |