Gleise | ||
Ein schwieriges Kapitel unserer Feldbahn war die Beschaffung der Gleise. So nach und nach haben aber doch etwa 2500 lfm. Gleisprofil den Weg zu uns gefunden. Dabei sind verschiedenste Profiltypen in unserer Sammlung im Einsatz:
Profiltyp | Gewicht in kg/ m | Höhe in mm | Einsatz |
S5 | 4,50 | 50 | Abstellgleise ohne Lokbetrieb |
S7 | 6,75 | 65 | Abstellgleise ohne Lokbetrieb |
S10 (-ähnlich) | (etwas mehr als) 10,00 | 70 | Nebengleise/ Lokbetrieb |
S18 | 18,30 | 93 | Streckengleise/ Lokbetrieb |
S49 | 49,07 | 148 | Streckengleise/ Lokbetrieb |
Preußen 5 | ca.22 | 110 | Streckengleise/ Lokbetrieb |
Die Schritte zur Beschaffung waren teilweise recht mühevoll - es wurde manchmal bis zur völligen Erschöpfung geschraubt, aber was tut man nicht alles für den Traum einer eigenen Feldbahn.
Mit den ersten beiden Übernahmen von Feldbahnmaterial aus dem Luftfahrtmuseum Merseburg und dem Pfannsteinwerk Liebertwolkwitz konnten wir S18er Gleise (95mm hoch) mit ca. 100m Länge unser Eigen nennen. Dabei waren sowohl fertige Gleisjoche als auch lose Profile welche es noch zu komplettieren galt.
unser S18er-Vorrat eingeschneit im Winter 2002/2003- aber das Frühjahr kommt bestimmt |
November 02:
Etwa 80m schweres Gleis (150mm hoch) haben wir in einer Tongrube bei Leipzig demontiert. Hier sind die Holzschwellen gleich abgefallen und das lose Gleis muss nun komplettiert werden.
März 03:
Durch die freundliche Genehmigung der Stadt Leipzig und deren Mitarbeitern im Liegenschaftsamt (die freundlich, schnell und zuvorkommend bearbeitet und genehmigt haben!) konnten wir ca. 300m schweres Gleis (150mm hoch) abbauen und zu uns transportieren. Dies passierte in nur zwei Tagen - nun liegt ein großer Teil der Gleise umgespurt und mit neuen Schwellen versehen bei uns auf dem Gelände...
mit dem Radlader war die Demontage des schweren Gleises möglich, Muskelkater nach 2 Tagen war trotzdem garantiert! |
||
nach dem Trennen...., die Laschen wurden mittels 40er(!) Schlüssel aufgeschraubt, die Muttern dazu mittels Schneidbrenner "vorgewärmt") - anschließend wurden die Gleise gestapelt und verladen |
||
|
unser Gleisvorrat an schweren Jochen - im Mai 2003 noch säuberlich auf unserem Gelände aufgestapelt, Stand Juni ist (fast) alles umgespurt und verlegt |
13.5.03:
An diesem Tag haben wir von einem Eisenbahnverein im Süden Leipzigs Schwellen aus Holz übernommen. Diese haben eine Länge von 2m, wir werden diese Schwellen teilen und als Meterstücken für unser schweres Profil verwenden. Der Zustand ist wesentlich besser als der bereits vorhanden Holzschwellen...
ein stattlicher Berg Schwellen, mittlerweile sind nur noch wenige übrig - der Rest liegt unter unseren Schienen und wurde eingeschottert... |
|
das erste 12m-Joch beim Umspuren |
8.6.03:
Die schweren Gleise sind fast alle umgespurt und mit den übernommenen Holzschwellen komplettiert worden. Nun liegt ein stattlicher Stapel 500mm-Gleise bereit und wartet auf den Einbau.
weitere S18-Gleise liegen bereit zum verlegen |
|
Blick zum künftigen Lokschuppen, ein Container (noch ohne Tor), links daneben verläuft dann die Strecke |
Juli 2003:
Die noch vorhandenen schweren Gleise sind fast kpl. umgespurt und aufgestapelt. Zur weiteren Verwendung haben wir davon dann noch ungefähr 150m (!) zur Verfügung. Von den leichteren S18er Gleisen befinden sich ebenfalls noch ca. 100m fertige Gleisjoche und ca. weitere 200lfdm Gleisprofile am Bahnhof. Es ist also ausreichend Material vorhanden um die Anlage zu erweitern.
der Vorrat an schweren Gleisen wartet im September auf Verlegung
September 03:
Für den Bau einer Schiebebühne wurden 4 Stück 750mm-Feldbahnachsen organisiert.
Oktober 03:
Weitere 25 lfm. S18-Profil konnten am 17.10.03 vom Sodawerk Staßfurt übernommen werden und per PKW-Anhänger (Danke Gerd!) erfolgte der Transport der fünf bis zu 6m langen Gleisprofile zu uns. Nicht viel, aber immerhin ein kleines Stückchen in Richtung Rundstrecke ...
Januar 04:
Die Übernahme von ca. 1000(!) lfm. Profil von der Jagsttalbahn ist erfolgt - nach Besichtigung und Einigung über den Kaufpreis konnten wir diesen großen Posten Profile der Bauart Preußen 5 abtransportieren lassen. Der Zustand der Profile ist für das Alter gut und dürfte den Ansprüchen unserer Feldbahn und deren vergleichsweise geringem Gewicht noch Jahrzehnte genügen. Die Profile haben eine Länge von ca. 12,5m und somit müssen 80 Stück mit einem Gesamtgewicht von ca. 23t mit einem großen LKW zu uns transportiert werden. Danke noch mal an die Jungs der Jagsttalbahn...
in Dörzbach - "unser" Stapel Profile
Damit dürfte die Beschaffung von Gleismaterial für unsere kleine Feldbahnanlage soweit beendet sein und es fehlen dann "nur" noch Schwellen und Laschen in Mengen.
Tag der Anlieferung - 30.1.04
23.4.04
Auch die Beschaffung von passenden Schwellen dürfte nun abgeschlossen sein. Nach einer Gleisdemontage aufgeschichtete Holzschwellen in für unsere Verhältnisse bestem Zustand konnten wir zum Zweck der weiteren Bahnverwendung in Leipzig übernehmen. Diese ca. 250 Stück müssen nun in zwei, teilweise in drei Einzelschwellen geteilt werden und dem weiteren Gleisbau steht bis auf die fehlenden Laschen und einige Schwellenschrauben nichts mehr im Weg.
die "neuen" Schwellen (links nach der Abholung, rechts sind die ersten gesägt)
Herbst 05/ 5.5. 06
Etwa 120 Meter leichtes Profil (etwa S7) haben wir von Feldbahnfreunden aus Sachsen übernommen. Die Profile sind zwar nicht mehr in einem Top-Zustand, aber für unsere Zwecke - als Achsen und Ausstellungsgleis für Wagen - noch gut geeignet. In Zusammenspiel mit den Auflege- und Einbaudrehscheiben wird hier Feldbahngleis in sehr leichter Ausführung gezeigt.
Frühjahr 2009
Von Eisenbahnfreunden konnten wir einen großen Posten bestehend aus etwa 450lfm S10-Profil übernehmen. Dafür vielen lieben Dank!
Die Profile sind unbenutzt, weichen in ihren Abmessung allerdings etwas vom S10 ab. Der Schienenfuß ist etwas breiter und die Laschenbohrungen haben einen geringeren Abstand. Nichts desto trotz ideal für die Erweiterung unserer Anlage, mit entsprechenden Schwellenabstand sind diese Gleise durchaus auch für eine Ns2f passierbar. Bevorzugt werden daraus aber Nebengleise und Abstellgleise entstehen...
(Ergänzung 2010: Viele diese Profile liegen nun im neuen Lokschuppen und haben den Einsatz des kostbareren S18 erspart, mit der ausreichenden Anzahl Schwellen (U100, verschweißt) ist damit eine stabile Gleislage gegeben die von der Höhe auch gerade so eingepflastert werden konnte. Also kurzum ein goldener Griff...)
die neuen Schienen (links die Abholung, rechts eingelagert bei der Seppelbahn)
Frühjahr 2010
Durch Vermittlung unserer Feldbahnfreunde aus Chemnitz ergab sich die Chance zur Übernahme von ca. 120m S18-Gleisen. Diese sind geschweißt auf Stahlschwellen (Rille, Dachschwelle), vom Zustand recht ordentlich und weitestgehend sofort einsetzbar. Dabei befanden sich auch noch einige kurze Weichen (Link-, Rechts- und Y-Weiche) in S18, die vom Zustand her sehr gut waren. Die Baulänge ist zwar sehr kurz, für Abstellgleise aber völlig ausreichend und vielleicht findet sich ja auch der ein oder andere Tauschpartner der einen kleineren Feldbahngarten hat. :-)
immerhin ca. 10t "Schrott", die Weichen wurden mit dem Kran abgeladen - der Rest ist Rutsche gefahren
Juni 2011
Der voraussichtlich letzte Zugang an Schienen folgte im Juni 2011. Eigentlich als S14 angeboten, bei der Abholung verschiedene Höhen zwischen 70 und 97mm Profilhöhe vorgefunden, kamen ca. 450m Profil zu uns. Der Zustand ist nicht entzückend gut, aber dennoch recht brauchbar... Der Transport erfolgt mit eigenem Unimog und langem Anhänger, da die Profile teilweise 9m lang waren.
Juli 2011
Nun - das Wort "voraussichtlich" war oben schon gut gewählt. Nach einem Anruf in der sonntäglichen Nachmittagsruhe hat sich diese Vokabel als völlig korrekt herausgestellt. Uns rief ein Sägewerksbesitzer an (Viele Grüße an Reiner!) und fragte, ob wir noch Loren und ein paar Gleise haben wollten bevor sie den Weg in den Hochofen antreten. Einige Stunden später folgte die Besichtigung mit großen Augen (die Loren lagen schon im Schrottcontainer!) und Handschlag - damit war der Zugang von weiteren Feldbahnmaterialien beschlossen.
Drei Tage später die Abholung der 8 Lorengestelle und "paar" Schienen - die ganze Fuhre wog dann doch mehr als doppelt soviel wie veranschlagt (mehr als 8t!). Vorher war nicht genau zu sehen, was sich unter dem Begriff Gleise verbarg. Es waren wunderbarerweise etwa 14 komplette Joche S18 (Spur 600, Länge ca. 6m) mit Stahlschwellen und ein größerer Haufen S10-Profile dabei. Letztere von unterschiedlicher durchwachsener Qualität, das S18 jedoch ist sofort einbaubereit und wird wohl irgendwann für den Ausbau der 600er Anlage eingesetzt!
abladen der Gleise wieder durch eine Rutschfahrt - die Loren haben wir vorher aber ordentlich entladen
"Braucht ihr noch Gleise?" fragte uns jemand Anfang Januar. Naja, anschauen kann man es sich ja mal... Sehr interessant war dann das was wir vorfanden, ein ordentlich aufgestapelter Berg von 8m langen Profilen in einer Form ähnlich S18. Zustand tadellos, wohl von einem ehemaligen Schießplatz stammend. Um die schweren S49-Gleise irgendwann bei uns doch austauschen zu können, einigten wir uns mit dem Anbieter und holten kurzentschlossen alles ab.
Die Bergung auf der nassen Wiese war ziemlich schwierig, aber hat dennoch mit unserem eingespielten Team und Kran + Traktorgespann gut geklappt.
Immerhin 12to Schienenprofile, die reichlich 600m lang sein dürften, fanden den Weg zu uns auf die heimatliche Gleisbaustelle. Wunderbar!