Südtiroler Bergbaumuseum am Schneeberg


Vermutlich seit mindestens 1237 wird am Schneeberg nahe der Ortschaft Maiern in Ridnauntal Silbererz abgebaut. Ab etwa 1870 kam dann auch Zinkblende hinzu, die bis dahin nicht so richtig genutzt werden konnte. Der Betrieb wurde im Jahr 1985 endgültig stillgelegt und ist heute in Teilen als Bergbaumuseum erhalten. Der interessierte Besucher kann verschiedene Arten von Besichtigungen nutzen, dies geht von einer Führung durch die unteren Anlagen (also die Erzbearbeitung) über eine Halbtagestour mit Einfahrt mit Grubenbahn in den Poschhausstollen (3,5km Streckenlänge!) oder eine Ganztagestour mit Fußmarsch bis zur ehemaligen Bergarbeitersiedlung im Abbaugebiet...

Das Bergwerk ist das ehemals höchst gelegene in Europa und befindet sich auf einer Höhe von 2000-2500m. Vor allem interessant ist die ehemals längste Förderbahnstrecke vom Schneeberg bis Sterzing über eine Länge von 24km. Dies wurde bis zum Jahr 1926 mittels einiger Bremsberge und Pferdebahnstrecken abgewickelt und erst danach durch die Umstellung auf eine Materialseilbahn wirtschaftlicher. In Maiern befindet sich eine Erzbearbeitungsanlage (seit den 20 Jahren mittels Flotationsverfahren), diese Anlage ist noch heute zu besichtigen und wäre theoretisch sogar sofort wieder einsatzbereit.

Im Gelände selber findet der geneigte Feldbahner natürlich auch einiges an Gruben- und Feldbahnmaterial. Man konzentriert sich jedoch offenbar mehr auf die Erzbearbeitung, keines der Fahrzeuge war beschriftet oder erläutert...

Das Bergwerk ist auf jeden Fall einen Besuch wert!
 

Blick auf die Erzbearbeitung in Maiern
der Bremsberg am Museum ist sehr imposant - das Gegengewicht zum Schrägaufzug bildete entweder Wasser oder Material für die Versorgung der Bergarbeiter
Blick ins Museum, interessante Einblicke in die Vergangenheit und Technik
der Backenbrecher - funktionsfähig bis heute!
erste Hunte aus Holz einschließlich hölzerner Gleise und Drehscheiben
Akkuloks liefen bis zum Ende des Erzabbaus im Stollen
im Freigelände zahlreiche Fahrzeuge der Grubenbahn - leider alle ohne Erläuterungen